Top 10 demotivierende Geschenke für die Arbeit

Wenn Demotivierende Sprüche nicht reichen

Warum manche Aufmerksamkeiten lieber weggelassen werden sollten.

Es gibt viele Wege, einem Mitarbeitenden „Danke“ zu sagen.
Und dann gibt es diese 10 hier.

Jedes Jahr, pünktlich zur Weihnachtsfeier, zum „Tag der Wertschätzung“ (aka wir-brauchen-mal-wieder-gute-Laune-im-Büro-Tag) oder zum Firmenjubiläum, kratzen Chefs und HR-Abteilungen verzweifelt an der Oberfläche von Wertschätzung. Heraus kommen Geschenke, die oft mehr sagen als jede Ansprache – und zwar: „Wir hatten keine Lust, aber irgendwas mussten wir halt machen.“

Wenn du dich je gefragt hast, ob dein Arbeitgeber dich wirklich versteht: Diese Liste liefert dir die Antwort.


1. Der „Teamwork makes the dream work“-Kaffeebecher

Weißer Becher, Comic-Schriftzug, dazu ein Clipart von drei Menschen, die sich an den Händen halten. Ironischerweise steht dieser Becher meist auf dem Schreibtisch der Kollegin, die bei jeder Gelegenheit passiv-aggressive Mails schreibt.

Botschaft: „Du bist nicht individuell – du bist Teil einer PowerPoint-Folie.“


2. Ein Kalender mit Motivationssprüchen

Jeden Monat ein neuer Tiefschlag.
Januar: „Erfolg beginnt mit dir!“
Februar: „Scheitern ist nur der erste Schritt zum Sieg!“
März: Burnout.

Botschaft: „Wenn du nicht motiviert bist, ist es deine Schuld.“


3. Ein Obstkorb für das ganze Büro

Eine Banane (angeschlagen), zwei Äpfel (mehlig) und eine Kiwi (unidentifizierbar). Wird geliefert, wenn 80 % im Homeoffice sind. Die letzten drei vor Ort dürfen sich dann um die Reste prügeln.

Botschaft: „Gesundheit ist uns wichtig – solange sie nichts kostet.“


4. Ein Amazon-Gutschein über 5 Euro

Ein Klassiker. Meist überreicht mit einem Satz wie: „Nur eine kleine Aufmerksamkeit.“
Ja, sehr klein.
Reicht fast für ein Ladekabel – aber nicht für eins, das funktioniert.

Botschaft: „Deine Arbeit ist uns etwa so viel wert wie ein Döner.“


5. Ein personalisierter Kugelschreiber

Mit deinem Namen drauf. In Schreibschrift. In Gold. Funktioniert 3 Wochen, danach Tintenkrise.
Der Stift ist übrigens exakt der gleiche, den es bei der lokalen Sparkasse kostenlos im Foyer gibt.

Botschaft: „Wir sehen dich. Aber nicht genug, um dir was Nützliches zu schenken.“


6. Der Wellness-Gutschein mit absurd eingeschränkter Gültigkeit

Du bekommst ihn stolz überreicht, aber beim Einlösen heißt es: „Nur dienstags zwischen 8:00 und 8:17 Uhr – und nur bei Vollmond.“
Termine bitte selbst vereinbaren. Bitte direkt mit dem Chef rücksprechen. Und am besten in den Urlaub legen.

Botschaft: „Tu dir was Gutes – aber bitte nicht, wenn’s uns irgendwie stört.“


7. Der Nachhaltigkeits-Notizblock aus recyceltem Kaffeesatz

Fühlt sich an wie ein feuchter Bierdeckel, riecht wie müde Bürotristesse.
Dazu ein Sticker: „Wir übernehmen Verantwortung.“
Aber wehe, du fragst nach Homeoffice.

Botschaft: „Wir tun was fürs Klima. Du kannst ja mal anfangen zu radeln.“


8. Der Firmenpulli in Mausgrau – in Einheitsgröße

Es gibt ihn seit 2013. Die Nähte lösen sich langsam. Größe XL passt niemandem, aber das ist egal – er ist ja eh nur für den nächsten Teamevent gedacht. Trägst du ihn freiwillig? Natürlich nicht.

Botschaft: „Individualität ist was für andere. Hier bist du Mitarbeitendennummer 08342.“


9. Das automatisierte „Danke“-Mail vom CEO

Keine Anrede. Kein Name. Kein Gefühl.
Aber mit Anhang: die neue Betriebsvereinbarung zur Arbeitszeiterfassung.
Betreff: „Wertschätzung ist uns wichtig.“

Botschaft: „Danke. Aber bitte lies auch nochmal Absatz 14.3.1 zu Pausenregelungen.“


10. Ein Buch über Achtsamkeit

Titel: „In der Ruhe liegt die Kraft.“
Ironie: Du bekommst es mitten in der heißen Phase des Quartalsabschlusses.
Du liest die ersten 3 Seiten in der S-Bahn – dann bricht dich eine E-Mail mit „Dringend bitte bis heute 14 Uhr“ aus deiner Mitte.

Botschaft: „Achte auf dich. Aber verpass bloß keine Deadline.“


Fazit:

Wir sind nicht undankbar. Wirklich nicht.
Aber zwischen echtem Danke und dem Versuch, uns mit Stock-Fotos, Sprüchen und Bürofrüchten für unsere Zeit und Energie zu „belohnen“, liegen Welten.

Wer motivieren will, sollte vielleicht mal fragen:
„Was brauchst du, um dich gesehen zu fühlen?“
Die Antwort wird nicht „Mousepad mit Logo“ sein.


ZERO potential – Für alle, die wissen:
Wertschätzung beginnt da, wo der Bullshit aufhört.

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